Canon hat es endlich geschafft: es gibt jetzt 2 spiegellose Vollformatkameras für Natur-und Tierfotografen
Das sind die EOS R5 und die EOS R6.
Ich wollte endlich eine hochauflösende Kamera haben, also fiel meine Wahl auf die R5.
Am Freitag, den 31.07.2020 war für mich Weihnachten und Geburtstag auf einen Tag. Die sehnlichst von mir erwartete Canon EOS R5 erreichte mich....noch dazu kurz vor dem geplanten Ansitz an einer Wiedehopf-Bruthöhle.
Schon am Samstag konnte ich früh morgens die ersten Bilder machen, in der Folge entstanden im Tagesverlauf noch einige mehr, nicht zuletzt, weil die R5 20 Bilder in der Sekunde schafft, wenn man den elektronischen Verschluss nutzt.
Und hier gleich 2 riesige Vorteile dieser Arbeitsweise:
- ...bei viel "Action" hat man eine prima Auswahl an Bildern
- ...das Auslösen geht vollkommen lautlos vonstatten
Alle hier gezeigten Bilder sind aus JPG´s direkt aus der Kamera leicht nachbearbeitet entstanden (kein weiteres Nachschärfen oder Entrauschen, nur Helligkeit und eventuell Weißabgleich und Sättigung wurden angepasst).
Anflug mit hell ausgeleuchtetem Hintergrund
So konnte ich die Anflüge der fütternden Eltern abwarten und schon rechtzeitig den Auslöser durchdrücken. Es entstanden pro Anflug Sequenzen von 20-30 Bildern.
Fokussiert habe ich manuell auf den aus der Höhle schauenden Jungvogel.
1:1 Bildausschnitt
Die Lichtverhältnisse waren kompliziert aber interessant, die R5 hat dies aber alles mit Bravour gemeistert. Den Vormittag über war das Haupmotiv im Schatten, der Hintergrund hell erleuchtet, am Nachmittag gab es Gegenlicht.
Ab 16 Uhr glücklicherweise mit diffuser Bewölkung, ergab das Gegenlicht eine wunderschöne Durchleuchtung einiger Gefiederpartien der Altvögel.
Besonders häufig wurden Blauflügelige Ödlandschrecken verfüttert, aber auch dieverse Raupen und einmal eine kleine Eidechse standen auf dem Speiseplan.
1:1 Bildausschnitt
Der klappbare Bildschirm der R5 war in der engen Ansitzhütte Gold wert. Um eine möglichst auf Augenhöhe befindliche Perspektive zu erreichen, musste die Kamera recht tief positioniert werden. Ohne das flexible Display hätte ich schon nach einer Stunde aufgegeben, denn durch den Sucher zu schauen war ohne Verrenkungen nicht möglich. Auch die Touch-Bedienung ist ein Segen, die Menüführung ist wie immer bei Canon übersichtlich und intuitiv.
Wenn der Wiedehopf mal auf einer Stelle gelandet war, war ein erstes Testen des Tieraugen-Autofokus möglich. Was soll ich sagen, so exakt und schnell ging das bisher noch nie, ich war das Fokussieren nur von DSLR-Kameras gewohnt (EOS 5D Mk III und EOS 1Dx Mk II), was allein durch die begrenzte Abdeckung mit AF-Feldern ein Elend gegen den Luxus mit der R5 war.
Blauflügelige Ödlandschrecke- die am häufigsten gereichte Beute
Die Verfolgung des einmal erkannten und scharfgestellten Motivs lief bei der R5 dann problemlos über die gesamte Sensorfläche.
So wird die Bildgestaltung zum Genuß, einmal wegen des guten AF´s andererseits wegen der 45 MP Auflösung.
Ich dachte erst, 45 MP sind zuviel, was willst du mit so großen Dateien... ect.
Sicherlich, an den Rechner und den Speicher bei der Datensicherung werden hohe Ansprüche gestellt aber..... die Beschnittreserven und die nachträgliche Möglichkeit der Komposition durch Verschieben des Bildausschnittes sind das allemal wert.
vorsichtig wird der fette Happen an das Jungtier verfüttert
Noch dazu liefert die Kamera mit guten Optiken herausragende Bildqualität.
Ich bitte darum, meine "Lobhudelei" zu verzeihen, aber ich bin so begeistert wie schon seit Erscheinen der EOS 5D MkIII nicht mehr, ehrlich gesagt haut die R5 mich aus den Socken....bestens angelegtes Geld, erst recht, wenn man schon eine Menge der tollen Canon EF-Objektive sein Eigen nennt. Denn der EF-RF-Adapter ist so konzipiert, dass man bei den Optiken an der EOS R keinerlei Einbußen hat, der AF ist rasend schnell und dank der Messung auf dem Bildsensor super präzise.
Von mir benutzte technische Hilfsmittel:
- Really Right Stuff 3-Bein-Stativ TVC-33
- Canon EOS R5
- Canon EF 400 2,8 L IS II
- Canon Telekonverter 2x Version III
- FlexShooter Teleneiger Pro Lever mit Hebelklemme
- Objektivaustauschfuss mit integriertem 38 mm Schwalbenschwanzprofil vom FlexShooter
Eine größere Auswahl meiner Wiedehopf-Bilder findest Du hier: christian-luebke.photography
Klasse Bericht
Also das 400/2,8 in Verbindung mit der R5 ist schon ne klasse Kombi ... sehr beeindruckend der Bildausschnitt des fütternden Wiedehopfes !
.... die R5 steht auch auf meiner Wuschliste ... Vollformat, Augen-Autofokus und 45 MP sind ein Träumchen ;-)
Klasse Bilder übrigens in der Galerie !!
Viele Grüße aus Heidelberg ....
Wolfgang Brandmeier