Makrofotografie vom Stativ - mein Lieblingsaufbau

Exakte Makro-Fokusreihen zur späteren Berechnung eines Stacks sind einfach zu erstellen.....

....wenn man einige grundsätzliche Voraussetzungen beherzigt.

Für die Makrofotografie arbeite ich mit der Canon EOS R5, dem Canon EF 100 2,8 L IS Makro und dem EF zu RF-Adapter.

Da viele Aufnahmen noch vor Sonnenaufgang entstehen, wenn die Insekten noch starr an Ihren Übernachtungsplätzen sitzen, benötigt man recht lange Verschlusszeiten.

Daher ist ein Stativ unabdingbar. 

Der klassische Aufbau würde aus einem Dreibeinstativ, einem Kugelkopf und eventuell einem Makroschlitten bestehen, hat aber einige Nachteile.

Ein normales Dreibeinstativ hat relativ lange Beine, damit man eine entsprechende maximale Aufbauhöhe erreicht. Möchte man aber bodennah arbeiten, ist das komplett aufgefaltete Stativ sehr sperrig und nimmt am Boden eine große Fläche ein.

Die Höhenverstellung erfolgt über das Ausziehen der einzelnen Beine, das ist sehr mühselig. Arbeitet man stattdessen mit einer Mittelsäule, wird bodennahes Arbeiten unmöglich. Ein Freund von umgedrehten Mittelsäulen und der hängenden Montage der Ausrüstung bin ich nie geworden. Am meisten stört mich hier die falsch herum hängende Kamera. 

 

Bisher war ich mit meinem Ministativ mit integrierter Nivellierbasis (wird von mir als rudimentärer Kugelkopf genutzt) und aufgesetzter Panoramaklemme  unterwegs - ein kleiner leichter Begleiter, der seine ganze Stärke bei bodennahen Arbeiten ausspielte, aber wenn es mal etwas höher hinaus gehen sollte, war ich schnell auf ein größeres Stativ angewiesen.

Also hatte ich immer ein zweites Stativ dabei - das ist auf Dauer schwer zu schleppen, teuer und anstrengend.

Es musste eine andere Lösung her, am besten ganz flexibel, ohne zu Schrauben, einfach und schnell verwendbar.

Eine zusätzliche Mittelsäule erhöht jetzt meine Reichweite nach oben, ganz fix und unkompliziert. Diese wird einfach zwischen Ministativ und Panoramakupplung eingesetzt. Dank Schnellwechselmechanismus kein Problem.

 

Für das exakte Einstellen des Bildausschnittes (bei Abbildungsmaßstab 1:1 und größer ist das echt ein Problem) kommt bei Bedarf noch ein Getriebeaufsatz obenauf.

 

Den Aufnahmeabstand kann ich ganz genau mit einem Makroschlitten justieren. Das ist auch wichtig, wenn ich den maximalen Abbildungsmaßstab nutzen möchte, da ich dann die Fokuseinstellung des Objektivs auf die Naheinstellgrenze bugsiere. Die erste Schärfenebene stelle ich dann mit dem Schlitten ein.

 

So gelingen ganz stressfrei stimmungsvolle Bilder.

Möchte ich mit der Mittelsäule arbeiten, spreize ich das Stativ möglichst breit auf, wenn es ganz hoch wird, sogar mit voll ausgezogenen Segmenten. So erhalte ich eine sehr hohe Standfestigkeit und vermeide eine Kipptendenz, wenn der Schwerpunkt beim Einstellen des Bildausschnitts mal weiter nach außen wandert. Idealerweise zeigt dann ein Bein in Richtung Motiv.

 

Etwas verrenken muss man sich aber fast immer, wenn man durch die Vegetation kriecht, um den Krabbelviechern nahe zu sein.

Verbiegen kann ich die Mittelsäule nicht, aber leicht neigen, mittels des in der Stativschulter integrierten Kugelgelenks. Auch so kann schon mal grob der Aufnahmeabstand und der Bildausschnitt festgelegt werden.

 

Die Ergebnisse belohnen mich regelmäßig und das spätere Berechnen des Stacks ist um vieles einfacher, oder überhaupt erst möglich, wenn man draußen sauber und technisch möglichst einwandfrei gearbeitet hat.

Die langen Verschlußzeiten entstehen auch dadurch, weil ich mit möglichst niedrigen ISO-Zahlen arbeiten möchte.  Ein Blitzgerät kommt für mich nicht in Frage, ich arbeite mit natürlichem Licht, Reflektoren oder Diffusoren, manchmal sogar mit einem Lichtzelt.

Beim Einsatz des Lichtzeltes kann ich ganz minimalistische, grafische Bildwirkungen erstellen, aber dazu mehr in einem anderen BLOG-Eintrag. Weitere Nebeneffekte sind Windschutz und weiches, diffuses Licht.

 

 

 

 

 Viel Spaß bei Euren Makrofotos wünscht

Christian

 

Titelbild: Idas-Bläuling in der Heide

Übrigens: Auf den Bildern meines Makroaufbaus musste die Canon EOS 5D MkIII  als Kamera-Model herhalten und hat sich von der Canon EOS R5 ablichten lassen. 

 

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